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10 Tage Andalusien im Winter

 

Wenn es in Amsterdam und London zu grau und regnerisch wird, man in Skandinavien die Sonne kaum zu sehen bekommt und das Wetter in den Schweizer Alpen zu kalt für alles andere als Skifahren mit 4 Kleiderschichten ist, ist möglicherweise der Zeitpunkt gekommen, an dem du dir eingestehen solltest, dass du reif für einen Urlaub im warmen und sonnigen Spanien bist.

 

Und wenn du schon dabei bist, warum dann nicht gleich den wärmsten Teil Spaniens besuchen? Andalusien hat einen sehr ausgeprägten Charakter mit maurischen und spanischen Einflüssen und ist berühmt für spektakuläre Paläste, sonnige Strände, grandioses Essen und mittelalterliche Städte am Fuße beeindruckender Hügel und Berge.

Anreise nach Andalusien

 

Von Madrid aus kommst du mit einem AVE-Schnellzug in gut 3 Stunden ganz unkompliziert zu deinem ersten Halt Granada. In diesem Zug bin ich mit der bislang höchsten Geschwindigkeit auf dem Landweg gereist – beachtliche 300 km/h!

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Tage 1-3: Granada

 

In Granada erwartet dich die wahrscheinlich berühmteste Sehenswürdigkeit Andalusiens: die Alhambra, eine grandiose Palastanlage auf einem Hügel mit Blick über die Stadt, die in weiten Teilen im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Man kann Stunden damit verbringen, die prächtigen Gartenanlagen zu erkunden und die Paläste mit ihren aufwendig verzierten Räumen und typisch maurischen Innenhöfen zu bewundern.

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Die Stadt hat aber noch mehr zu bieten als die Alhambra. Zu den Highlights unserer 10 Tage in Andalusien gehörte es, die engen Gässchen und Basare im alten arabischen Viertel Albaicín von Granada zu erkunden. Sehr interessant war auch die Ecke Sacromonte mit ihren Höhlenhäusern, wo der Legende nach der berühmte Flamenco als Musik- und Tanzform entstand.

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In Granada hatte ich sehr stark den Eindruck, dass diese Stadt wirklich einzigartig ist. Überall findest du Läden, die besondere Andenken verkaufen, wie ich sie bisher nirgendwo sonst in Europa gesehen hatte, und an den Straßen gibt es zahlreiche kleine Stände, die getrocknete Früchte, Tee und Gewürze verkaufen.

 

Natürlich habe ich mir die besten News für Foodies für zuletzt aufgehoben: Granada ist der einzige Ort, der weiter die alte spanische Tradition pflegt, dass jede Bar, wo du ein Getränk bestellst (Bier, Sangría, einfach alles!), dir eine kostenlose Tapa serviert. Wenn du ein weiteres Getränk bestellst, bekommst du einen anderen Teller mit einer neuen Leckerei. Und wir reden hier nicht von Oliven oder Tortilla-Chips, sondern von Hähncheneintopf, frittiertem Fisch, Chorizo, Paella, gepökeltem Rindfleisch... Soll ich weitermachen?

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Tag 4: Córdoba

 

In Córdoba herrscht ein so ruhiges und beschauliches Ambiente, dass man kaum glauben mag, dass die Stadt einmal die größte in ganz Europa war. Aus diesen längst vergangenen Zeiten stammt auch das Symbol der Stadt, die Mezquita, eine beeindruckende Moschee, die heute als Kathedrale dient und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

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Nach einem derartigen architektonischen Highlight mussten wir uns erstmal auf einer der vielen Terrassen neben den traditionellen Cordobés-Häusern in Weiß und Gelb erholen und una cerveza fría zu uns nehmen.

 

Mein Tipp: Fahre früh morgens nach Córdoba und abends weiter zum nächsten Halt, statt in der Stadt zu übernachten, damit du nur 1 Reisetag von deinem Pass nutzen musst!

Tage 5-7: Málaga

 

Málaga ist bei Expats und ortsunabhängig arbeitenden Menschen beliebt, die vor dem kalten Wetter im Vereinigten Königreich, Schweden oder Belgien fliehen, aber die Stadt hat auch Eurailern einiges zu bieten.

 

Von Córdoba aus kommst du mit dem Zug ganz unkompliziert nach Málaga. Es verkehren 2 Zugtypen auf dieser Strecke, und wenn dein Budget eher begrenzt ist, würde ich dir raten, einen AVANT-Zug und keinen AVE zu nehmen. Dieser Zug ist nur 10-15 Minuten langsamer, aber dafür kostet die Reservierung weniger als beim AVE. Und was du sparst, kannst du für Tapas ausgeben, was deinem Magen bestimmt gefallen wird.

 

Für mich war Málaga die dynamischste Stadt in Andalusien mit einer sehr glamourösen, aber doch herzlichen Atmosphäre. Teile der Stadt fühlen sich wie eine riesige Metropolis an, andere wie ein idyllisches andalusisches Städtchen, und bestimmte Ecken wie ein lautes Resort am Meer.

Hier kannst du das Museum besuchen, das dem berühmtesten Einwohner der Stadt gewidmet ist: Pablo Picasso. Sehenswert ist auch die Festung Alcazaba mit ihrem Panoramablick über die Stadt. Du solltest nicht verpassen, wenigstens kurz am Hafen von Málaga und dem Strand Malagueta vorbeizuschauen, um dich daran zu erinnern, dass du mitten im Januar an einem sommerlichen Reiseziel gelandet bist! Málaga gehört zu den Orten, wo man einfach prima auf einer Terrasse sitzen, sich einen Drink genehmigen und Leute im Alltag beobachten kann.

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Weil wir nicht rechtzeitig genug im Voraus reserviert hatten, konnten wir uns zwar nicht persönlich überzeugen, aber der Wanderweg Caminito del Rey scheint eine Menge Spaß für Abenteuerlustige zu bieten und ist mit deinem Eurail-Pass von Málaga aus in einer halben Stunde mit dem Zug zu erreichen.

Tage 8-10: Sevilla

 

Und schließlich Sevilla, die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt Andalusiens. Neben der charmanten Innenstadt mit ihren historischen Gässchen, der stattlichen Promenade und kleinen Läden, die von Obst bis Flamenco-Kleidern so ziemlich alles verkaufen, gibt es in Sevilla eine ganze Menge mehr zu entdecken.

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Als Weltausstellungen wirklich noch ein großes Ding waren, richtete Sevilla 1929 die iberoamerikanische Ausstellung aus. Für diese Veranstaltung errichteten die teilnehmenden Länder, darunter viele ehemalige Kolonien in Südamerika, Pavillons, Denkmäler, Statuen und andere Strukturen im Park Maria Luisa mitten in Sevilla. Noch heute existieren viele dieser Gebäude und können im Park bewundert werden, beispielsweise die berühmte Plaza de España.

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Wie jede respektable Stadt dieser Region hat auch Sevilla eine maurische Festung namens Alcázar, die definitiv sehenswert ist. Dorthin gelangst du von der Plaza del Triunfo aus, dem Hauptplatz in Sevilla, wo auch die Kathedrale von Sevilla steht, die viertgrößte Kirche der Welt! Du solltest unbedingt den Glockenturm der Kathedrale emporsteigen, der Giralda heißt. Der Aufstieg eignet sich perfekt für alle, die Treppen hassen, denn es gibt nur 17 Stufen – der Rest besteht aus 35 Rampen, damit man früher den Turm zu Pferde erklimmen konnte.

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Tipps für Reisen durch das winterliche Andalusien

 

  • Das Wetter in Andalusien war Anfang Januar fantastisch. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es nur einen teilweise bewölkten Tag gab. Kontinuierlicher Sonnenschein und Temperaturen von 15-20 °C tagsüber (in Málaga sogar noch wärmer) sorgten für grandioses „Winter“-Wetter. Im Sommer lagen die Temperaturen bei über 40 °C, weshalb der Winter definitiv eine der besten Jahreszeiten ist, um die Region zu besuchen. Außerdem sind viel weniger Menschen unterwegs. Packe aber trotzdem eine wärmere Jacke ein, weil es nachts abkühlt.
 
  • Es macht enorm viel Spaß, einfach durch die Städte zu schlendern, die Sonne zu genießen und sich auf den Terrassen einen Zwischenstopp samt Tapas zu gönnen. Aber du würdest wirklich etwas verpassen, wenn du bei deinem Besuch in Andalusien nicht auch einige der Top-Sehenswürdigkeiten besichtigst. In dieser Region konnte ich Bauwerke sehen, die definitiv zu den beeindruckendsten gehörten, die ich bislang zu sehen bekommen habe. Im Umkehrschluss bedeutet das verständlicherweise, dass diese Orte auch in der Wintersaison sehr beliebt sind. Damit du keine unangenehmen Überraschungen erlebst, buche bestimmte Sehenswürdigkeiten mit reichlich Vorlauf, darunter die Alhambra, die Mezquita von Córdoba, der Caminito del Rey und den Alcázar von Sevilla.